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DANA-MANIA
Tel Aviv bejubelt seine Diva

TEL AVIV 10. Mai. Nicht nur vor den Fernsehern war der Jubel grenzenlos, als klar wurde, daß Dana International, die erste transsexuelle Teilnehmerin, mit 172 Punkten Großbritannien (166) und Malta (165) auf die Plätze verwiesen hatte. Vor allem in Tel Aviv, dem Mekka weltlicher Lebensfreude, rissen die Menschen die Fenster auf, rannten außer sich vor Freude auf die Straße und badeten in Brunnen. Auf dem Rabin-Platz wurde bis in den frühen Sonntag morgen getanzt. Es war die Nacht der Nächte für die Schwulen- und Lesbenszene: "Dana, das Symbol der Toleranz hat gesiegt!" Von Inge Günther.

Gegen die Orthodoxie
Der Shooting-Star hingegen schien ganz ergriffen von nationalem Ehrgefühl. Strahlend schwenkte die 26 jährige in Birmingham die israelische Flagge, als sie noch einmal ihren Siegersong "Diva" präsentierte: "Bis zum nächsten Jahr in Jerusalem." Dabei hat Dana, die bis zu ihrer Geschlechtsumwandlung vor sechs Jahren noch ein Mann war, nicht nur für Israel einen Hit gelandet. In Birmingham repräsentierte sie zugleich grenzübergreifend die Gemeinschaft aller Homosexuellen, Transvestiten und Transsexuellen, die eine beeindruckende PR-Kampagne für die Sängerin aus Tel Aviv geführt hatten. Auch Dana hatte zuvor betont, daß sie für die Homo-Gemeinde singen werde. Die Diva hat für Israels säkulares Lager unverhoffte Punkte im Kulturkampf gegen die jüdische Orthodoxie geholt. Deren personifiziertes Haßobjekt ist Dana schon seit Jahren. Nun schwebt sie über den Anfeindungen, getragen vom Erfolg. Nur Stunden vor der großen Tel Aviver "Dana-Party" hatten 40 000 säkulare Israelis für "die Freiheit nach unserer Fasson zu leben" demonstriert.

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